Kurz vor dem zweiten Start bei der Rallye Dakar gewährt Audi Motorsport Einblick hinter die Kulissen.
Text: Patrick Morda – Foto: AUDI AG, Julian Rausche - Lesezeit: 8 min
Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um das Rallye-Dakar-Rennfahrzeug, dieses wird nicht zum Kauf angeboten.
Der Audi RS Q e-tron1 ist bereit für den Start bei der Rallye Dakar 2023. Für die zweite Teilnahme wurde das Rallye-Fahrzeug der zweiten Generation grundlegend weiterentwickelt. Vor dem Abtransport in Richtung Saudi-Arabien wurden alle drei Fahrzeuge bis ins kleinste Detail überprüft.
Der Audi RS Q e-tron1 ist bereit für den Start bei der Rallye Dakar 2023. Für die zweite Teilnahme wurde das Rallye-Fahrzeug der zweiten Generation grundlegend weiterentwickelt. Vor dem Abtransport in Richtung Saudi-Arabien wurden alle drei Fahrzeuge bis ins kleinste Detail überprüft.
Im Neonlicht bewegen sich Mechaniker und Ingenieure durch ein Labyrinth aus Fahrzeugteilen, die einer strengen Logik folgend auf dem Boden liegen. Sie stammen von den drei Audi RS Q e-tron1 der zweiten Generation, mit denen Audi am 31. Dezember zum zweiten Mal in die Rallye Dakar starten wird und die aufgebockt in den Hallen von Audi Sport in Neuburg an der Donau stehen. Nach einem letzten Härtetest bei der Rallye Marokko wurden alle drei Rallye-Fahrzeuge routinemäßig, in einer Art Generalüberholung, in ihre Einzelteile zerlegt, um sie dann wieder zusammenzusetzen und für die Reise nach Saudi-Arabien vorzubereiten. Und inmitten der vielen Teile steht Rolf Michl.
„Uns ist ein beeindruckendes Debüt in einer für uns neuen Motorsport-Disziplin gelungen“, sagt der Geschäftsführer der Audi Sport GmbH und verantwortlich für den Motorsport bei Audi über die erste Teilnahme bei der Dakar Anfang 2022. Er lässt es sich nicht nehmen, selbst immer wieder bei Testfahren und Einsätzen vor Ort zu sein – so auch bei der finalen Vorbereitung in Neuburg an der Donau. „Ich spüre enorme Konzentration, aber auch Vorfreude im Team, das inspiriert mich immer wieder.“ Ein übergeordnetes Ziel des Dakar-Projekts sei von vornherein gewesen, zu beweisen, dass das elektrifizierte Antriebskonzept² den härtesten Bedingungen performen könne. Damit würde der Audi RS Q e-tron1 mehr als nur Rennsport verkörpern. „Das Projekt steht für eine Haltung, dafür, dass wir bei Audi die Elektrifizierungsstrategie konsequent um- und erfolgreich einsetzen können.“ Und erfolgreich war der erste Auftritt bei der Dakar.
Seit 2007 bei der AUDI AG, baute Rolf Michl unter anderem ab 2014 mit dem Audi Sport TT Cup den ersten Rennsport-Markenpokal des Unternehmens in Deutschland auf. Dabei verwirklichte er mit seinem Team eine gezielte Förderung für internationale Nachwuchstalente. Seit September 2022 ist Rolf Michl Geschäftsführer der Audi Sport GmbH und verantwortlich für den Motorsport bei Audi.
Seit 2007 bei der AUDI AG, baute Rolf Michl unter anderem ab 2014 mit dem Audi Sport TT Cup den ersten Rennsport-Markenpokal des Unternehmens in Deutschland auf. Dabei verwirklichte er mit seinem Team eine gezielte Förderung für internationale Nachwuchstalente. Seit September 2022 ist Rolf Michl Geschäftsführer der Audi Sport GmbH und verantwortlich für den Motorsport bei Audi.
Mit all dem Wissen, das wir angesammelt haben, wollen wir jetzt um die Podiumsplätze fahren.
Das findet auch Arnau Niubó Bosch, Entwicklungsingenieur und Projektleiter Fahrzeugeinsatz bei Audi Motorsport. „Wenn wir mit dem Team Ende Dezember in Saudi-Arabien ankommen“, sagt er, „bleibt nur wenig Zeit, um uns und die Fahrzeuge für den Start bereit zu machen.“ Umso wichtiger sei es, die Fahrzeuge im bestmöglichen Zustand zu verschiffen. Seit 2018 ist der Spanier bei Audi, seit rund 25 Jahren im Motorsport – die Dakar war aber auch für ihn Neuland. „Über diese Rallye kann man sich viel erzählen lassen. Um sie zu verstehen, muss man sie aber selbst erlebt haben.“ Bosch war dabei, als Audi im Januar 2022 erstmals an den Start ging. Am Ende standen vier Etappensiege und eine steile Lernkurve. „Wir haben viele Erfahrungen gesammelt über die Wüste, über das Auto, aber auch über das Team und die Logistik“, erinnert sich Bosch. Jegliches Feedback, ob zu den Fahrzeugen oder den Prozessen vor Ort, floss in einen großen Pool. „Im Motorsport summieren sich oft viele kleine Dinge zu einem großen Entwicklungsschritt“, weiß der erfahrene Ingenieur. Wenn Bosch das sagt, meint er nicht nur die Fahrzeuge. Man habe unter anderem viel gelernt über die Ersatzteilversorgung vor Ort oder die Logistik, die es braucht, ein Biwak auf- und abzubauen und gleichzeitig Tag für Tag den Service-Check der Fahrzeuge zu gewährleisten. „Mit Unmengen an Erfahrungen und Informationen sind wir gleich nach der Rückkehr aus Saudi-Arabien hier in Neuburg zusammengekommen und haben begonnen, die Rallye 2023 vorzubereiten und den Audi RS Q e-tron1 der zweiten Generation zu bauen.“
Arnau Niubó Bosch ist während der Einsätze für den Audi RS Q e-tron1 verantwortlich. Er war bei der Rallye Dakar 2022 vor Ort und wird auch den kommenden Einsatz begleiten.
Benedikt Brunninger war schon bei der Entwicklung des ersten Aud RS Q e-tron1 dabei und hat auch die zweite Evolutionsstufe als Technischer Projektleiter verantwortet.
Arnau Niubó Bosch ist während der Einsätze für den Audi RS Q e-tron1 verantwortlich. Er war bei der Rallye Dakar 2022 vor Ort und wird auch den kommenden Einsatz begleiten.
Benedikt Brunninger war schon bei der Entwicklung des ersten Aud RS Q e-tron1 dabei und hat auch die zweite Evolutionsstufe als Technischer Projektleiter verantwortet.
Während der Entwicklung der zweiten Evolutionsstufe des Audi RS Q e-tron1 liefen viele Fäden bei Benedikt Brunninger zusammen. Als Technischer Projektleiter kennt er das Dakar-Projekt von Beginn an, hat schon die erste Fahrzeuggeneration verantwortet. Aus der ersten Teilnahme zieht er im Wesentlichen zwei Rückschlüsse: „An erster Stelle steht für mich die Bestätigung, dass unsere Fahrzeuge und das innovative Antriebskonzept2 robust genug sind, um die Dakar zu bewältigen.“ Gleich an zweiter, sagt Brunninger, käme aber auch die Erkenntnis, „dass wir unsere Fahrzeuge sogar robuster als nötig gebaut haben“. Für den ersten Audi RS Q e-tron1 galt es, das innovative Antriebskonzept² gegen so viele Eventualitäten abzusichern wie möglich. „Niemand konnte uns sagen, wie die Sicherheitsstruktur, zum Beispiel um die sensible Hochvoltbatterie, wirklich gebaut sein muss. Einfach weil es noch niemand in der Form gemacht hatte“, so Brunninger.
Die Nachbetrachtung habe aber gezeigt, dass gerade die als sensibel eingestuften Komponenten anstandslos funktioniert hatten, und es wurde schnell klar, „dass wir da Spielraum für die Weiterentwicklung bei der Konstruktion und beim Gewicht hatten“. Bestimmte Teile konnten für die neue Generation leichter gefertigt oder gar komplett weggelassen werden. So übernimmt die zweite Generation des Rallye-Fahrzeugs kein einziges Karosserieteil von seinem Vorgänger. Die drei Audi RS Q e-tron1, mit denen man in wenigen Tagen an den Start geht, sind rund 80 Kilogramm leichter als ihre Vorgänger. Das verringerte Gewicht eröffnete unter anderem neue Möglichkeiten bei der Fahrwerksabstimmung, was zum Beispiel das Handling für die Fahrer erleichtert. Auch konnte viel im Bereich der Aerodynamik optimiert werden. In Summe ist der neue Audi RS Q e-tron1 jetzt noch athletischer, agiler und kompakter. „Für mich“, sagt Brunninger, „war das erste Fahrzeug der Technologieträger, die zweite Generation ist jetzt die echte Rennversion.“
Um die Rallye-Fahrzeuge für den Einsatz bei der Dakar bestmöglich vorzubereiten, wurden alle drei Audi RS Q e-tron1 der zweiten Generation nach der Rallye Marokko bis ins kleinste Bauteil durchleuchtet. Wenn am 31. Dezember die Rallye Dakar 2023 startet, muss alles bestmöglich vorbereitet sein.
Um die Rallye-Fahrzeuge für den Einsatz bei der Dakar bestmöglich vorzubereiten, wurden alle drei Audi RS Q e-tron1 der zweiten Generation nach der Rallye Marokko bis ins kleinste Bauteil durchleuchtet. Wenn am 31. Dezember die Rallye Dakar 2023 startet, muss alles bestmöglich vorbereitet sein.
Das Werk in Brüssel setzt für die Dekarbonisierung an verschiedenen Stellhebeln an und konnte sich so als die weltweit erste CO₂-neutrale Großserienfertigung im Premiumsegment zertifizieren lassen. Vorrangig hat Audi Brüssel dieses Ziel durch die Nutzung erneuerbarer Energien mit der Installation von drei tragenden Säulen erreicht: Bereits 2012 errichtete Audi die erste Säule mit dem Umstellen auf grünen Strom. Zu diesem Zweck wurde eine der größten Photovoltaikanlagen der Region auf dem Werksgelände installiert. Sie misst mittlerweile 107.000 Quadratmeter und erzeugt jährlich circa 9.000 Megawattstunden Strom. Als zweite Säule erfolgt die Wärmeversorgung z.B. der Hallen und Büros des Standorts mit erneuerbaren Energien aus dem Erwerb von Biogas-Zertifikaten. Das bedeutet, benötigtes Wasser für die Wärmeversorgung wird mit Gas erwärmt, für das Biogas-Zertifikate erworben werden. Für jede MWh verbrauchtes Gas wird ein Herkunftsnachweis für eine MWh Biogas angeschafft. Derzeit kommt das Biogas aus Frankreich. So wird der Energiebedarf im Werk Brüssel zu 100 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt. Die circa fünf Prozent technisch nicht vermeidbaren CO₂-Emissionen gleicht der Standort Brüssel mit sogenannten Carbon-Credit-Projekten als dritte Säule aus.
Zudem hat sich der Standort, der täglich von Zügen und Lkw mit über 4.000 verschiedenen Teilen und Komponenten von mehr als 500 Zulieferunternehmen beliefert wird, auf die Fahne geschrieben, infrastrukturelle Prozesse hocheffizient zu gestalten und somit von vornherein den Energiebedarf zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, stellt das moderne Logistik- und Zulieferzentrum „Automotive Park“ die Infrastruktur für eine effiziente Materialversorgung des Werks sicher. Es ist über eine Brücke an die Fertigungshallen angeschlossen. Diese enge Verzahnung mit der smarten werksinternen Logistik, die mit automatisierten Materialtransporten durch fahrerlose Flurförderzeuge und digitalisierte Prozesse operiert, steigert die Produktionseffizienz nachhaltig.
Am Ende des Fertigungsprozesses haben zwei Standorte und zahlreiche Abteilungen aus den Bereichen Produktion, Logistik, Nachhaltigkeit und Vertrieb dafür gesorgt, dass der Audi Q8 e-tron in Europa bilanziell CO₂-neutral2 hergestellt und unter diesen Vorzeichen an den Kunden übergeben werden kann.