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Im Gespräch mit Hermann Maier

Herr der Lage

Hermann Maier, der in Kitzbühel sechs seiner 54 Weltcup-Siege eingefahren hat, erfährt auf spiegelglattem Eis was Vorsprung durch Technik bedeutet und spricht im Vorfeld der Hahnenkamm-Rennen 2025 über seine Premiere auf der Streif, die Schlüsselstellen im Steilhang und den Erwartungsdruck des skibegeisterten Heimpublikums.

Datum: 21.01.2025 - Fotocredits: AUDI/EXPA Groder - Lesezeit: 3 min

Hermann, dein Debüt in Kitzbühel liegt mittlerweile 26 Jahre zurück, kannst du dich noch erinnern, was dir damals im Starthaus durch den Kopf gegangen ist?

Ich hatte das Gefühl, ich müsste jetzt hier gewinnen, um die Absage von 1998 wiedergutzumachen. Ich wollte mehr, als mein Können zuließ. Das erste Rennen war eine Sprintabfahrt in zwei Läufen. Im ersten Durchgang lief es nicht so gut, im zweiten setzte ich alles auf eine Karte. Und dann bin ich an der Hausbergkante abgesegelt. Aber passiert ist mir nichts.

Ist es überhaupt möglich, sich auf der Streif am Limit zu bewegen?

Ich glaube, die Streif ist die einzige Abfahrt, auf der ich nie ganz am Limit war. Dazu haben mir ein, zwei Jahre an Erfahrung gefehlt. Als ich 2001 hier die Abfahrt gewann, fuhr ich den oberen Teil gut, aber der untere war nicht optimal. Ich glaube, man kann hier gar nicht von oben bis unten am Limit fahren, man muss die richtige Mischung finden. Wenn man die einmal hat, dann geht’s dahin. Bei mir war das hier im Super-G so. Da hat man nicht die Erfahrung gebraucht, sondern den Instinkt.

Welche Passage ist technisch gesehen die schwierigste?

Die Schlüsselstellen sind sicherlich das U-Hakerl vor der Steilhang-Einfahrt und die Steilhang-Ausfahrt. Wie man diese Passagen am besten meistert, hat man voriges Jahr bei Cyprien Sarazin gesehen. Eigentlich habe ich mir nicht gedacht, dass man da so fahren kann.

Man lernt nie aus.
- Hermann Maier

Beflügeln Rennen vor heimischer Kulisse, oder kann der Trubel und Erwartungsdruck der Öffentlichkeit zum Bremsfaktor werden?

Beides. Die Frage ist, wie gut die Form und wie groß das Selbstvertrauen sind. Das ist das Um und Auf, um mit der Strecke und dem Trubel zurecht zu kommen. Sobald sich da Zweifel einschleichen, wird die Sache enorm schwierig und zur Belastung.

Vorsprung durch Technik – wie entscheidend war dieser Faktor während deiner aktiven Karriere als Profi-Sportler und inwiefern prägt dieses Credo deine Gegenwart?

„Am Anfang hat man darüber noch nicht allzu viel nachgedacht. Das rückte im Verlauf der Karriere immer mehr in den Vordergrund und hat in der Zwischenzeit ziemlich überhandgenommen. Zumindest im Rennsport. Bei mir stehen jetzt eindeutig der Spaß und der Genuss im Vordergrund - zumindest, solange das Material passt…“

Vorsprung durch Technik rückte im Verlauf der Karriere immer mehr in den Vordergrund.
- Hermann Maier

Apropos Gegenwart: Du hast diese Woche in Kitzbühel im Audi RS 3 Sportback deine Fahreigenschaften auf Eis getestet. Wie lautet dein Fazit, welches technische Detail hat dich besonders angesprochen?

„Gerade auf schwierigem Untergrund kennt man die Vorzüge des quattro-Antriebs ja seit langem und weiß sie auch nach wie vor sehr zu schätzen – da gibt es nichts Besseres. Und Audi schafft es weiterhin, die Technik zu verfeinern. Im Audi RS 3 Sportback hat man jedenfalls das Gefühl, jederzeit Herr der Lage zu sein - und das obendrein mit einem unglaublichen Komfort.“

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